Kutani ware

Übersicht
Kutani-Ware (九谷焼, Kutani-yaki) ist ein japanischer Porzellanstil, der für seine kräftigen Designs, leuchtenden Farben und aufwendigen Dekorationstechniken bekannt ist. Kutani-Ware entstand im 17. Jahrhundert in der Domäne Kaga (heute Präfektur Ishikawa) und ist bekannt für seine lebendigen Aufglasur-Emaille-Finishes und dynamischen Motive, die von traditionellen japanischen Themen bis hin zu fantasievollen und ausdrucksstarken Mustern reichen.
Geschichte
Ursprünge im 17. Jahrhundert
Die Geschichte der Kutani-Ware beginnt 1655, als die Porzellanproduktion im Dorf Kutani unter der Schirmherrschaft von Maeda Toshiharu, dem Feudalherren des Daishōji-Zweigs des Maeda-Clans, begann. Handwerker wurden nach Arita, der Geburtsstätte des japanischen Porzellans, geschickt, um die Techniken der Keramikherstellung zu erlernen. Mit lokal gewonnenem Kaolin errichteten sie in Kutani Brennöfen und produzierten das, was später als „Ko-Kutani“ („Altes Kutani“) bekannt wurde.
Ko-Kutani-Stücke zeichneten sich durch kräftige, farbenfrohe Designs aus, die die „Gosai“-Palette (五彩, „Fünf Farben“) verwendeten: Grün, Blau, Gelb, Lila und Rot. Diese frühen Waren zeigten oft kräftige Pinselstriche, Landschaften, Vögel, Blumen und Szenen aus der klassischen Literatur.
Niedergang und Wiederaufleben
Um den Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Produktion auf mysteriöse Weise eingestellt, möglicherweise aufgrund wirtschaftlicher oder politischer Faktoren oder der Erschöpfung der Ressourcen. Dies führte zu einer fast ein Jahrhundert andauernden Lücke in der Kutani-Produktion.
Im 19. Jahrhundert erlebte Kutani-Keramik eine Renaissance, insbesondere während der Bunsei-Ära (1818–1830), als in der Region Kaga neue Brennöfen entstanden. In dieser Zeit entwickelten sich verschiedene Dekorationsstile, die sowohl von japanischen Traditionen als auch von westlichen Einflüssen beeinflusst waren, als Japan sich dem Außenhandel öffnete.
Meiji-Zeit und Exportära
Während der Meiji-Zeit (1868–1912) entwickelte sich Kutani-Keramik zu einem bedeutenden Exportprodukt. Die Stile entwickelten sich weiter und umfassten nun auch Golddetails und westlich inspirierte Motive, um die ausländischen Märkte zu bedienen. In dieser Ära entstanden einige der kompliziertesten und aufwendigsten Designs in der Geschichte Kutanis.
Stile und Techniken
Ko-Kutani-Stil
Der ursprüngliche Ko-Kutani-Stil zeichnete sich durch kräftige Muster und eine lebendige Fünffarbpalette aus, oft vor dunkelgrünem oder gelbem Hintergrund. Motive waren Natur, Tiere, Landschaften und literarische Szenen.
Revival-Stile
Nach dem Revival im 19. Jahrhundert entstanden verschiedene Stile:
- Mokubei-Stil – Beeinflusst von der chinesischen Tuschmalerei, mit gedämpften Farben und poetischen Themen.
- Yoshidaya-Stil – Betonung von Grün-, Blau- und Gelbtönen, Vermeidung von Rot, mit dichten Mustern und sich wiederholenden Motiven.
- Eiraku-Stil – Bekannt für rote Untergründe mit aufwendiger Goldverzierung.
- Shoza-Stil – Kombination verschiedener Stile, großzügige Verwendung von Gold mit mehrfarbiger Emaille-Überglasur.
Dekorative Merkmale
- Aufglasur-Emaille – Wird nach dem ersten Brand aufgetragen und erzeugt intensive, glänzende Farben.
- Goldverzierung – Besonders häufig bei späterer Kutani-Keramik, oft für opulente Designs.
- Handbemalung – Jedes Stück wird sorgfältig von Kunsthandwerkern bemalt, was jedes Stück zu einem Unikat macht.
Moderne Produktion
Kutani-Keramik wird weiterhin in der Präfektur Ishikawa hergestellt und verbindet traditionelle Techniken mit modernem Design. Zeitgenössische Kunsthandwerker kreieren sowohl funktionales Geschirr als auch dekorative Stücke und bewahren dabei das Erbe der Handbemalung und Aufglasur-Emaillierung. Kutani-Keramik ist nach wie vor ein Symbol japanischer Handwerkskunst und wird von Sammlern weltweit hoch geschätzt.
Kulturelle Bedeutung
Kutani-Keramik gilt als wichtiges traditionelles Kunsthandwerk Japans. Sie verkörpert die Verschmelzung von künstlerischem Ausdruck und funktionalem Design und verkörpert regionalen Stolz und jahrhundertealte Keramikkompetenz.
Referenzen
- Agentur für Kulturangelegenheiten der japanischen Regierung – Traditionelle Handwerksprodukte
- Tourismusressourcen der Präfektur Ishikawa
- Archiv zur japanischen Keramikgeschichte