Ki-Seto

Ki-Seto ist ein japanischer Keramikstil, der in den Brennöfen der Provinz Mino (heute Präfektur Gifu) während der späten Momoyama-Zeit (Ende des 16. Jahrhunderts) entstand. Er ist einer der Unterstile der Seto-Keramik und zeichnet sich durch seine warme gelbe Glasur aus.
Geschichte
Ki-Seto entwickelte sich zusammen mit anderen Mino-Stilen wie Shino-Keramik und Oribe-Keramik während einer Zeit bedeutender Experimente in der japanischen Keramik. Seine Entstehung ist mit der gestiegenen Nachfrage der damaligen Elite nach besonderen Utensilien für die Teezeremonie verbunden.
Der Name „Ki-Seto“ bedeutet wörtlich „gelbes Seto“ und bezieht sich sowohl auf seine Farbe als auch auf seine Verbindung zur Seto-Keramiktradition. Der Stil soll von chinesischem Seladon und koreanischem Steingut beeinflusst sein, bewahrte jedoch eine deutlich japanische Ästhetik.
Merkmale
Ki-Seto ist bekannt für:
- „Gelbe Feldspatglasur“ (黄瀬戸釉, „Ki-Seto-yū“), hergestellt aus eisenhaltigem Ton und Feldspatglasur.
- „Subtile Grün- oder Bernsteintöne“, abhängig von der Brennatmosphäre.
- „Eingeschnittene oder gekämmte Verzierungen“ unter der Glasur.
- „Warme, erdige Anmutung“, oft gepaart mit schlichten, funktionalen Formen.
- Hochtemperatur-Reduktionsbrand für eine satte Glasurtiefe.
Arten
Obwohl Ki-Seto im Allgemeinen durch seine Glasurfarbe einheitlich ist, gibt es Variationen:
- Einfaches Ki-Seto – minimale Dekoration, die sich auf den Glasurton konzentriert.
- Dekoriertes Ki-Seto – mit geschnitzten, eingravierten oder geprägten Motiven unter der Glasur.
- Grün akzentuiertes Ki-Seto – mit partieller Kupferglasur, die grüne Flecken erzeugt.
Kulturelle Bedeutung
Ki-Seto wurde in der japanischen Teezeremonie wegen seiner warmen, dezenten Schönheit beliebt und verkörpert die raffinierte Rustikalität des „Wabi-Sabi“. Seine erdigen Töne bildeten einen optischen Kontrast zu dunklerem Tee und ergänzten die saisonale Ästhetik.
Moderne Produktion
Ki-Seto wird weiterhin in der Präfektur Gifu hergestellt, insbesondere in Tajimi und Umgebung. Zeitgenössische Töpfer erforschen neue Formen und Glasuranwendungen und bewahren dabei traditionelle Techniken.
Siehe auch
Externe Links
- Offizielle Website der Stadt Tajimi (auf Japanisch)
- Tourismusverband Tajimi (auf Japanisch)