Karatsu ware

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Karatsu-Keramikgefäß, Steingut mit eisenbemaltem Dekor unter natürlicher Ascheglasur. Ein klassisches Beispiel der Keramiktradition Kyushus, bewundert für seinen schlichten Charme und seine funktionale Schönheit.

Karatsu-Keramik (唐津焼 Karatsu-yaki) ist ein traditioneller japanischer Keramikstil aus der Stadt Karatsu in der heutigen Präfektur Saga auf der Insel Kyushu. Karatsu-Keramik ist bekannt für ihre erdige Ästhetik, ihre praktischen Formen und ihre dezenten Glasuren und wird seit Jahrhunderten besonders von Teemeistern und Sammlern rustikaler Keramik geschätzt.

Geschichte

Karatsu-Keramik stammt aus der späten Momoyama-Zeit (spätes 16. Jahrhundert), als koreanische Töpfer während der Imjin-Kriege (1592–1598) nach Japan kamen. Diese Handwerker führten fortschrittliche Brennofentechnologien und Keramiktechniken ein, was zur Blüte der Töpferei in der Region Karatsu führte.

Aufgrund der Nähe zu wichtigen Handelsrouten und des Einflusses benachbarter Töpferzentren erfreute sich Karatsu-Ware in ganz Westjapan schnell großer Beliebtheit. Während der Edo-Zeit entwickelte sie sich zu einem der wichtigsten Geschirre für den täglichen Gebrauch und als Teegeschirr für Samurai und Kaufleute.

Merkmale

Karatsu-Ware ist bekannt für:

  • Eisenhaltigen Ton aus der Präfektur Saga.
  • Einfache und natürliche Formen, oft auf der Töpferscheibe gedreht und mit minimaler Verzierung.
  • Verschiedene Glasuren, darunter:
    • E-Karatsu – verziert mit Eisenoxid-Pinselstrichen.
    • Mishima-Karatsu – eingelegte Muster in weißem Engobe.
    • „Chōsen-karatsu“ – benannt nach koreanischen Glasurkombinationen.
    • „Madara-karatsu“ – gesprenkelte Glasur, die durch das Schmelzen von Feldspat entsteht.
  • „Wabi-Sabi“-Ästhetik, hoch geschätzt in der japanischen Teezeremonie.

Brenntechniken der Endware

Karatsu-Ware wurde traditionell in „Anagama“- (Einkammer-) oder „Noborigama“- (Mehrkammer-Kletteröfen) gebrannt, die natürliche Ascheglasuren und unvorhersehbare Oberflächeneffekte erzeugen. Einige Öfen verwenden auch heute noch Holzbrennöfen, während andere für eine gleichmäßigere Konsistenz auf Gas- oder Elektroöfen umgestiegen sind.

Techniken und Traditionen der Karatsu-Ware heute

Mehrere moderne Öfen in Karatsu führen die Tradition fort, einige davon mit Abstammungslinien, die auf die ursprünglichen koreanischen Töpfer zurückgehen. Zeitgenössische Töpfer kombinieren oft historische Techniken mit persönlicher Innovation. Zu den angesehensten modernen Brennöfen zählen:

  • Der Nakazato Tarōemon-Brennofen – betrieben von einer Familie lebender Nationalschätze.
  • Der Ryumonji-Brennofen – bekannt für die Wiederbelebung traditioneller Formen.
  • Der Kōrai-Brennofen – spezialisiert auf Chōsen-Karatsu.

Kulturelle Bedeutung

Karatsu-Keramik ist eng mit der japanischen Teezeremonie (insbesondere der Wabi-Cha-Schule) verbunden, wo ihre dezente Schönheit und Haptik hoch geschätzt werden. Im Gegensatz zu edleren Waren wie Arita-Keramik betonen Karatsu-Stücke Unvollkommenheit, Textur und Erdtöne.

1983 wurde Karatsu-Keramik von der japanischen Regierung offiziell als traditionelles Handwerk anerkannt. Sie ist bis heute ein Symbol für Kyushus reiches keramisches Erbe.

Verwandte Stile

  • Hagi-Ware – ein weiteres beliebtes Produkt für Teezeremonien, bekannt für seine weichen Glasuren.
  • Arita-Ware – in der Nähe hergestelltes, raffinierteres Porzellan.
  • Takatori-Ware – hochgebranntes Steingut aus derselben Region, ebenfalls koreanischen Ursprungs.

Siehe auch

Referenzen