Shigaraki ware

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Shigaraki-Ware ist bekannt für ihr grob strukturiertes Steinzeug und ihren warmen, rotbraunen Ton, der oft durch natürliche Ascheablagerungen aus dem Ofen akzentuiert wird. Sie wird für ihre rustikale Schönheit und funktionalen Formen geschätzt, verkörpert die Wabi-Sabi-Ästhetik und spiegelt Jahrhunderte traditioneller japanischer Keramikkunst wider.

Shigaraki-Ware (信楽焼, *Shigaraki-yaki*) ist eine traditionelle japanische Keramikart, die im Shigaraki-Gebiet der Stadt Kōka in der Präfektur Shiga hergestellt wird. Sie gehört zu den sechs alten Brennöfen Japans und ist für ihr rustikales, natürliches Aussehen und ihre langlebige Steinzeugqualität bekannt.

Geschichte

Shigaraki-Ware stammt aus dem Mittelalter, etwa aus dem 12. bis 13. Jahrhundert, und ist damit eine der ältesten Töpfertraditionen Japans. Ihre Entwicklung wurde stark vom reichlich vorhandenen, feldspatreichen Ton der Region beeinflusst, der zur charakteristischen Textur und Farbgebung der Shigaraki-Keramik beiträgt.

Während der Momoyama-Zeit (Ende des 16. Jahrhunderts) erlangte Shigaraki-Keramik unter Teemeistern als beliebter Töpferstil für die japanische Teezeremonie (Chanoyu) Bekanntheit. Die natürliche, raue Textur und die erdigen Töne passten perfekt zur Wabi-Sabi-Ästhetik und betonten Schlichtheit und die Schönheit des Unvollkommenen.

Eigenschaften

Shigaraki-Keramik besteht hauptsächlich aus Steinzeug und wird bei hohen Temperaturen gebrannt, was ihr Festigkeit und Haltbarkeit verleiht. Der verwendete Ton enthält große Mengen Feldspat, Quarz und Glimmer, was zu einer groben Textur mit sichtbaren Körnern und gelegentlichen natürlichen Ascheglasureffekten führt.

Die typischen Farben der Shigaraki-Keramik reichen von warmem Rotbraun über sanftes Orange bis hin zu hellem Beige. Die natürliche Ascheglasur, die entsteht, wenn sich Holzasche aus dem Ofen während des Brennens auf der Keramik absetzt, erzeugt einzigartige Glasurmuster, oft glänzende oder strukturierte Stellen, die den rustikalen Charme unterstreichen.

Gängige Formen sind Teeutensilien wie Wasserkrüge (Mizusashi), Blumenvasen (Hanaire) und Räuchergefäße sowie praktische Gegenstände wie Vorratsgläser und Sake-Flaschen.

Herstellung

Shigaraki-Ware wird traditionell in Anagama- (Tunnel-) oder Noborigama- (Kletter-)Öfen mit Holz gebrannt, was zu der natürlichen Ascheglasur und den unverwechselbaren Oberflächeneffekten beiträgt. Der Brennvorgang ist langwierig und erfordert eine geschickte Kontrolle von Temperatur und Atmosphäre im Ofen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Heute wird Shigaraki-Ware weiterhin von lokalen Kunsthandwerkern hergestellt, die traditionelle Methoden mit modernen künstlerischen Ausdrucksformen verbinden. In der Region befindet sich auch der Shigaraki Ceramic Cultural Park, der das Handwerk bewahrt und fördert.

Kulturelle Bedeutung

Shigaraki-Ware nimmt in der japanischen Keramik einen herausragenden Platz ein und wird für ihre naturalistische Ästhetik und ihre tiefe Verbindung zur japanischen Teezeremonie-Tradition geschätzt. Sie verkörpert die Wabi-Sabi-Philosophie, indem sie natürliche Unvollkommenheiten und die raue Schönheit von Ton und Feuer zelebriert.

Der Töpferstil hat viele zeitgenössische Keramikkünstler in Japan und im Ausland beeinflusst, und Shigaraki bleibt ein wichtiges Zentrum der Keramikkunst.

Siehe auch

Referenzen

  1. Koyama, Shigeru. „Die sechs antiken Brennöfen Japans“. Kodansha International, 1989.
  2. Offizielle Website des Shigaraki Ceramic Cultural Park. (auf Japanisch)