Mino ware

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Mino-Ware umfasst eine vielfältige Gruppe von Keramikstilen, darunter Shino, Oribe und Ki-Seto. Diese in der Mino-Region hergestellten Waren sind eng mit der Ästhetik der Teezeremonie verbunden und verkörpern mit ihren erdigen Glasuren, unregelmäßigen Formen und natürlichen Texturen die Ideale des Wabi-Sabi.

Mino-Ware (美濃焼, Mino-yaki) ist ein traditioneller japanischer Töpferstil aus der Provinz Mino, die dem südlichen Teil der Präfektur Gifu in Zentraljapan entspricht. Sie ist bekannt für ihre reiche Geschichte, ihre vielfältigen Stile und ihre einflussreiche Rolle in der Entwicklung der japanischen Keramik.

Geschichte

Mino-Ware stammt aus der Momoyama-Zeit (spätes 16. Jahrhundert) und erlebte ihre Blütezeit während der Edo-Zeit. Aufgrund ihrer günstigen geografischen Lage und des Zugangs zu hochwertigem Ton und Rohstoffen entwickelte sie sich zu einem wichtigen Zentrum der Keramikproduktion.

Die Region wurde für ihre Keramik bekannt, die Zweckmäßigkeit und künstlerische Schönheit in Einklang brachte. Im Laufe der Zeit erlangte Mino-Keramik nicht nur im Inland, sondern auch international Anerkennung, insbesondere für Teezeremoniengeschirr.

Merkmale

Mino-Keramik ist für ihre große Vielfalt an Stilen und Glasuren bekannt. Ihre Vielseitigkeit und Kreativität haben sie zu einem Eckpfeiler der japanischen Töpferei gemacht. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören:

  • Ton: Typischerweise heller, feinkörniger Ton aus der Region.
  • Glasur: Verschiedene Glasurtechniken und leuchtende Farben, oft mit erdigen Tönen und weichen Texturen.
  • Formen: Praktische Formen für den täglichen Gebrauch, darunter Teeschalen, Teller, Krüge und Sake-Gefäße.

Wichtige Stile

Unter dem Dach der Mino-Keramik haben sich mehrere unterschiedliche Stile herausgebildet. Die vier berühmtesten werden zusammen als Mino Sōshiki (美濃宗四器) bezeichnet:

  • Shino-Ware (志野焼)
    • Bekannt für ihre dicke weiße Feldspatglasur, oft mit rotem oder schwarzem Pinselstrich verziert.
    • Sie gehörte zu den ersten hochgebrannten glasierten Waren Japans.
  • Oribe-Ware (織部焼)
    • Charakteristisch sind asymmetrische Formen und eine grüne Kupferglasur mit freihändig gemalten Mustern.
    • Oftmals mutig und innovativ im Design.
  • Tobi-kanna (飛鉋) oder Tobi-Oribe
    • Kennzeichnet geschnitzte oder gemeißelte Muster unter der Glasur, die eine strukturierte Oberfläche erzeugen.
  • Kizeto oder Gelbes Oribe (黄瀬戸)
    • Bekannt für seine charakteristische gelbe Glasur und seine schlichtere, rustikalere Ästhetik.

Kulturelle Bedeutung

Mino-Keramik nimmt einen bedeutenden Platz in der Tradition der japanischen Teezeremonie (茶道, sadō) ein. Viele Teemeister schätzen ihre rustikalen und doch raffinierten Eigenschaften für die Verwendung in Teeschalen (茶碗, chawan).

Mino-Keramik wird auch heute noch in der Präfektur Gifu hergestellt und verbindet traditionelle Techniken mit zeitgenössischen künstlerischen Ansätzen. Sie ist nach wie vor einer der produktivsten und angesehensten Töpferstile Japans.

Produktionsgebiet

Die wichtigsten Produktionszentren für Mino-Keramik befinden sich in und um die Städte Tajimi, Toki und Mizunami in der Präfektur Gifu. Diese Gebiete werden zusammen als Mino-Keramikbecken bezeichnet.