Onta ware: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Japanese Craftpedia Portal
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 5. September 2025, 20:14 Uhr

Onta-Ware ist bekannt für ihr langlebiges Steinzeug und ihre unverwechselbare Engobenverzierung, die kräftige, rhythmische Muster auf schlichten, funktionalen Formen erzeugt. Eng verbunden mit der Mingei-Bewegung (Volkshandwerk) spiegelt Onta-Ware die bleibenden Werte von Nützlichkeit, gemeinschaftlicher Produktion und rustikaler Schönheit wider.

Onta-Ware (小鹿田焼, Onta-yaki) ist eine traditionelle Form japanischer Töpferei, die in und um das Dorf Onta in der Präfektur Ōita auf Kyushu hergestellt wird. Diese im frühen 18. Jahrhundert gegründete Volkskunst-Töpferei wurde zum japanischen wichtigen immateriellen Kulturgut erklärt und ist für ihre rustikale Eleganz und gemeinschaftliche Handwerkskunst bekannt.

Geschichte

Onta-Keramik entstand während der Kyoho-Zeit (1716–1735) und wurde von Töpfern aus dem nahegelegenen Koishiwara, wie Sanemon Yanase, sowie Jubei Kuroki und lokalen Landbesitzern wie der Familie Sakamoto eingeführt. Die Produktion begann im frühen 18. Jahrhundert n. Chr.

1970 wurde das Handwerk von der japanischen Regierung als „Immaterielles Kulturgut“ anerkannt und 1995 zu einem „Wichtigen Immateriellen Kulturgut“ erhoben. Die traditionellen wasserbetriebenen Mühlen, deren rhythmisches Rattern durch das Tal hallt, sind außerdem in Japans „100 Klanglandschaften“ aufgeführt.

Merkmale und Stil

Onta-Keramik wird aus natürlichem Ton aus den umliegenden Bergen hergestellt. Sie ist typischerweise naturbelassen, erdig und für den täglichen Gebrauch konzipiert – Schalen, Teller, Teetassen, Vasen und Krüge.

Dekoration

Für die Dekoration werden hauptsächlich Schlicker- und Glasurtechniken verwendet, darunter:

  • Hakeme (Pinselstriche)
  • Tobikanna (gekämmte Ratterspuren)
  • Fingergezeichnete Muster
  • Glasurspritzer und -tropfen

Die Designs sind schlicht, funktional und warm – sie sind eher als Werkzeuge denn als bildende Kunst gedacht, ganz im Sinne der Mingei-Bewegung (Volkshandwerk).

Produktionsprozess

  1. Tonaufbereitung – Lokal abgebaute Tonsteine ​​werden in holzbetriebenen Wassermühlen (kara-usu), die vom Dorffluss angetrieben werden, zu Pulver zermahlen. Das Pulver wird gewaschen, gefiltert, getrocknet und geknetet.
  2. Formen – Handwerker formen Gefäße auf traditionellen, fußbetriebenen Töpferscheiben.
  3. Dekoration – Es werden Schlicker und natürliche Glasuren aus Stroh, Esche, Kupfer oder Eisen aufgetragen. Dekorative Techniken wie „Tobikanna“ und „Hakeme“ erzeugen charakteristische Texturen.
  4. „Brennen“ – Die Gefäße werden in einem 8-Kammer-„Noborigama“ (Kletterofen) bei etwa 1250 °C 36–55 Stunden lang gebrannt. Die Öfen werden nur 4–5 Mal pro Jahr befeuert.<ref name="takefuji" />
  5. „Nachhaltigkeit“ – Das Dorf begrenzt den Tonabbau, um Ressourcen für zukünftige Generationen zu erhalten.<ref name="wiki" />

Gemeinschaftliche und kulturelle Bedeutung

Im Jahr 2024 gab es in Onta etwa zehn Töpferfamilien – hauptsächlich aus den Familien Yanase, Kuroki und Sakamoto –, die ihr Können oft vom Vater an den Sohn weitergeben.

Die fertigen Stücke tragen den Stempel des Dorfes Onta, nicht den einzelner Töpfer, was die gemeinschaftliche Handwerkskunst unterstreicht.

Der kontinuierliche Rhythmus der wasserbetriebenen Mühlen trägt dazu bei, dass das Dorf zu den „100 Klanglandschaften“ Japans zählt.

Bemerkenswerte Einflüsse und Anerkennung

  • Bernard Leach (1954) – Der britische Töpfer besuchte Onta, um zu lehren und zu lernen. Seine Designinnovationen sind noch heute in einigen modernen Onta-Geschirrstücken sichtbar.
  • Mingei-Bewegung – Populärisiert von Muneyoshi Yanagi, Shoji Hamada und Leach, die alltägliches Volkshandwerk würdigt.

Verwendung und Verbreitung

Onta-Geschirr schafft robuste, praktische Stücke, die robust und dennoch elegant sind. Im Dorf sind sie erschwinglich, in Großstädten sind die Preise jedoch höher.

Touristen können das Onta-Geschirrmuseum besuchen und Live-Vorführungen verfolgen. Die meisten Produkte werden direkt vom Brennofen an Kunsthandwerksläden verkauft, mit einem gewissen Vertrieb in Tokio und anderen Städten.

Referenzen

  • Wikipedia: „Onta Ware“
  • JTCO-Übersicht: Kyoho – Ursprünge und Gründer
  • TAKEFUJI – Details zu Techniken und dem Erdrutsch-Ereignis 2017
  • ANA Travel – Einblicke in Prozesse und kulturelle Aspekte
  • RemioJapans kultureller und taktiler Kommentar
  • Japan Experience – Hinweise zu Verwendung und regionaler Verbreitung
  • QSR Mlit – Einfluss von Bernard Leach