Muji Shino: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 5. September 2025, 19:13 Uhr

Muji Shino, eine Unterart der Shino-Ware, zeichnet sich durch ihre dicke weiße Feldspatglasur und den Verzicht auf gemalte Verzierungen aus. Die Glasur entwickelt durch den Brennvorgang oft sanfte rosa-orange Farbtöne und erzeugt so eine ruhige Eleganz, die das Wabi-Sabi-Ideal von Schlichtheit und natürlicher Schönheit in der japanischen Teezeremonie widerspiegelt.

Muji Shino ist eine Unterart der Shino-Ware, die aus den Brennöfen der Provinz Mino (heute Präfektur Gifu) stammt. Sie zeichnet sich durch ihre schlichte weiße Glasur ohne gemalte Verzierungen aus, die die natürlichen Eigenschaften von Ton und Glasur betonen.

Geschichte

Muji Shino entwickelte sich in der späten Momoyama-Zeit (spätes 16. Jahrhundert) zusammen mit anderen Varianten der Shino-Ware. Während viele Shino-Stücke mit Pinsel bemalte Eisenoxidmotive aufwiesen, verzichtete Muji Shino zugunsten eines minimalistischen, schmucklosen Erscheinungsbildes auf Verzierungen. Diese Schlichtheit entsprach der Ästhetik der japanischen Teezeremonie.

Merkmale

Muji Shino ist bekannt für:

  • Dicke weiße Feldspatglasur (志野釉, Shino-yū), die eine cremige oder leicht rosafarbene Oberfläche erzeugt.
  • Keine gemalte Verzierung, was eine minimalistische Ästhetik erzeugt.
  • Subtile Oberflächenstruktur durch den Tonkörper.
  • Sanfte Farbvariationen durch ungleichmäßige Ofenatmosphäre während des Brennens.

Kulturelle Bedeutung

Die zurückhaltende Eleganz von Muji Shino spiegelt die Wabi-Sabi-Prinzipien von Schlichtheit und Unvollkommenheit wider. Die schlichte Oberfläche lenkt die Aufmerksamkeit auf Form, Glasurstruktur und die haptischen Eigenschaften der Keramik.

Moderne Produktion

Modernes Muji Shino wird noch immer in der Präfektur Gifu hergestellt, oft in Form von Teeschalen, Tassen und Tellern. Moderne Töpfer experimentieren mit Glasurdicke und Brennbedingungen, um unterschiedliche Weißtöne zu erzielen.

Siehe auch